Akupunktur ist eine über 3000 Jahre alte chinesische Kunst, mit Hilfe feinster Nadeln Krankheiten zu therapieren und Schmerzen auszuschalten.
Ohrakupunktur:
Die Ohrakupunktur stellt ein eigenes von der Körperakupunktur unabhängiges System dar. Der französische Arzt Paul Nogier entdeckte etwa 1951 das Phänomen, dass sich im Körper vorliegende Störungen im Ohr widerspiegeln. Auf der Ohroberfläche lassen sich um die 110 spezifische Ohrreflexpunkte lokalisieren, die jeden einzelnen Bereich des Körpers repräsentieren. Sie sind über Nervenbahnen mit Organen, Körperabschnitten oder speziellen Körperfunktionen verbunden und damit für die Diagnose und Therapie verwendbar.
Indikationen: alle Arten von Schmerzen: Kopfschmerzen, Nervenschmerzen, Gelenkschmerzen, Rheuma, Rückenschmerzen; funktionelle Störungen innerer Organe wie etwa des Magen-, Darm oder Urogenitaltrakts, Schilddrüsenerkrankungen z.B. Hashimoto-Thyreoiditis, Herz- und Lungenerkrankungen, allergisch bedingte Erkrankungen wie z.B. Heuschnupfen oder Asthma
Kontraindikationen: Schmerzen mit Operationsindikation (Appendizitis, Gallenblasenempyem), degenerative Erkrankungen mit vorwiegendem Befall des Rückenmarks, unmittelbar nach großen physischen oder psychischen Anstrengungen, bei Karzinomen – nicht aber bei den durch sie ausgelösten Schmerzen, Neuroleptika, Epilepsie, Parkinson, Schwangerschaft.
Schädelakupunktur:
Dieses Therapieverfahren wurde in den sechziger Jahren von dem japanischen Arzt Toshikatsu Yamamoto entwickelt. Er fand heraus, dass sich auch auf dem Schädel Reflex- und Repräsentationszonen für die Meridiane befinden und somit Krankheiten über ausgewählte Schädelakupunkturpunkte behandeln lassen.
Indikationen: akute (Migräne) und chronische Schmerzen, vor allem des Bewegungsapparats (HWS-Syndrom, Lumbago), funktionelle Erkrankungen innerer Organe, Erkrankungen der Sinnesorgane, Zustände nach Operationen und Verletzungen, Lähmungserscheinungen (Fazialisparese)
Kontraindikationen: akute Schmerzen mit Operationsindikation, schwere Infektionserkrankungen, Entzündungen und Hautveränderungen im Punktionsgebiet